Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd 2024
Thema: „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“

Die Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd (GISTA) lädt am Donnerstag, den 18. April 2023 ab 18.30 Uhr zur diesjährigen Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd. Die Gedenkfeier wird heuer unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“ stehen. Die Schüler:innen der MS St. Aegyd werden dazu dankenswerterweise wieder im Kulturstadel (Marktplatz St. Aegyd) das inhaltliche und musikalische Programm gestalten. Weitere Informationen zum Jahresschwerpunkt des Mauthausen Komitees Österreich finden Sie hier: Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus

Vom Kulturstadel aus gehen wir dann traditionell gemeinsam zum KZ-Friedhof, um dort der 46 Ermordeten sowie der Hunderten misshandelten St. Aegyder KZ-Häftlinge mit Blumen und Kerzen zu gedenken.

Gedenkstätte St. Aegyd - März 2024
Foto: W. Zöchling

Dreitägiger Workshop mit MS St. Aegyd und Hohenberg – „Erinnerungs- und Infowerkstatt“

In der Woche vor Schulschluss fand in St. Aegyd ein dreitägiger Workshop zur Geschichte des KZ-Außenlagers St. Aegyd statt. Schüler*innen der MS St. Aegyd und Hohenberg beschäftigten sich drei Tage lang theoretisch und auch ganz praktisch mit der Geschichte des KZ-Außenlagers und wurden als Akteure einer aktiven Gedenkarbeit auch selbst künstlerisch tätig. Das Gedenken an NS-Opfer in St. Aegyd und Hohenberg wird nun Teil des NÖ-weiten Projekts „Zwischenräume“.

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Foto: GISTA

Der Workshop wurde als Teil des Projekts „Zwischenräume“ durchgeführt, das als Vernetzungs-, Doku- und Vermittlungsprojekt Gedenk- und Erinnerungsorte in Niederösterreich sichtbar macht. Das Projekt verbindet Orte in Niederösterreich mit dem Ziel, das Gedenken an Widerstand, Verfolgung und Gewalt während der Zeit des Nationalsozialismus zugänglich zu halten. Ausgehend von der Region um die Erinnerungsorte KZ-Gedenkstätte Melk und Museum ERLAUF ERINNERT verortet das Projekt sichtbare, bekannte und auch wenig bekannte Orte der Erinnerung. Inhaltlich stehen dabei historische Plätze im Mittelpunkt, die Tatorte nationalsozialistischer Verbrechen wurden und gegenwärtig sehr unterschiedliche Beispiele einer sich wandelnden Erinnerungskultur zeigen. Zu den Kurator*innen des seit 2016 laufenden Projekts zählt neben Johanna Zechner und Remgio Gazzaris auch Christian Rabl, der zudem als Obmann der St. Aegyder Gedenkinitiative GISTA fungiert. Er lud den erfahrenen Gedenkstättenpädagogen Wolfgang Fehrerberger zur Entwicklung und Umsetzung des Workshops in St. Aegyd ein, wo sein Konzept mit Hilfe der sehr engagierten Pädagog*innen Petra Kratochwil, Nathalie Kraft und Julia Kurz umgesetzt wurde. Die rund 30 Schüler*innen der Mittelschule St. Aegyd und Hohenberg widmete sich drei Tage der Geschichte des KZ-Außenlagers St. Aegyd. Dabei setzten sie sich im Workshop am ersten Tag inhaltlich mit dem Thema auseinander und erkundeten – begleitet von Fehrerberger und Rabl – historisch relevante Orte in St. Aegyd. Am zweiten Tag produzierten die Schüler*innen dann (temporäre) Kunstwerke aus Zement, welche am dritten Tag an den erkundeten historisch bedeutsamen Punkten in St. Aegyd aufgestellt wurden. Bürgermeister Karl Oysmüller hatte am Vortag eigens noch sieben kleine Holztischchen gezimmert, um den Denkmälern eine noch würdigere Optik zu geben.

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Foto: GISTA

Der dadurch entstandene historische Gedenkrundgang im Ort wurde dann am dritten Projekttag am Marktplatz in St. Aegyd der Öffentlichkeit präsentiert. Der neu entworfene Rundgang durch St. Aegyd kann künftig von Interessierten eigenständig erkundet werden, QR-Codes informieren über die Geschichte der insgesamt sieben Denkmäler, die für die Herkunftsländer der insgesamt 46 St. Aegyder KZ-Opfer stehen. Die Kunstwerke beinhalten auch den Schriftzug „Nie wieder!“ in den sieben verschiedenen Sprachen.

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Fotos: GISTA

Hier die Texte zu den QR-Codes bei den Denkmälern in St. Aegyd:

Gedenken an ukrainische Opfer – St. Aegyd

Gedenken an polnische Opfer – St. Aegyd

Gedenken an jugoslawische Opfer – St. Aegyd

Gedenken an italienische Opfer – St. Aegyd

Gedenken an deutschsprachige Opfer – St. Aegyd

Gedenken an belgische Opfer – St. Aegyd

Gedenken an ungarisches Opfer – St. Aegyd

 

Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd 2023
Thema: „Zivilcourage“

Die Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd (GISTA) lädt am Donnerstag, den 27. April 2023 ab 18.30 Uhr zur diesjährigen Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd. Die Gedenkfeier wird heuer unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Zivilcourage“ stehen. Die Schüler:innen der MS St. Aegyd werden dazu im Kulturstadel (Marktplatz St. Aegyd) das inhaltliche und musikalische Programm gestalten. Vom Kulturstadel gehen wir dann traditionell gemeinsam zum KZ-Friedhof, um dort der 46 Ermordeten sowie der Hunderten misshandelten St. Aegyder KZ-Häftlinge mit Blumen und Kerzen zu gedenken.
Hier zum Download, die Übersetzung der Gedenkrede von Damien Bael:

KZ-Friedhof Jänne r2023

Foto: GISTA, CR

 

Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd 2022
Thema: „Politischer Widerstand“

Die Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd (GISTA) lädt am Donnerstag, den 28. April 2022 ab 18.30 Uhr zur diesjährigen Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd. Die Gedenkfeier wird heuer unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Politischer Widerstand“ stehen. Auch die MS St. Aegyd wird sich dankenswerterweise wieder an der Gestaltung beteiligen. Die Feier findet wie immer beim Kulturstadel statt, von dort aus gehen wir dann gemeinsam zum KZ-Friedhof.

Einladung zu Gedenkkonzert und Vortrag:
Musik im Konzentrationslager

Die Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd (GISTA) lädt am Samstag, den 23. Oktober 2021 ab 19.30 Uhr zum „Gedenkkonzert mit Vortrag zum Thema „Musik im Konzentrationslager“ in den Festsaal St. Aegyd. Die renommierten Nachwuchsmusiker:innen Paul Schuberth (Akkordeon) und Elisa Lapan (Saxophon) setzen sich dabei mit einem noch wenig bekannten Kapitel der NS-Geschichte auseinander.
Ankündigung Facebook - Foto KÜnstlerInnen
Im Vortragsteil beschreibt Paul Schuberth wie Musik in den Händen der Lager-SS zum Folterinstrument mutierte, wie sie in den Vernichtungsprozess eingespannt wurde und für Täuschungsmanöver herhalten musste. Im Konzertteil werden Künstler:innen gewürdigt, die in den Lagern ermordet und in die Flucht getrieben wurden bzw. deren Musik für die Zwecke der Mörder in den Lagern missbraucht wurde.
Eintritt: freie Spenden für Konzert und Buffet.
Der Reinerlös des Abends kommt der Arbeit der GISTA zu Gute.
Ticketreservierung unter gista@gmx.at oder unter 0677/61609725 (C. Rabl).
Es gilt die 2G-Regel

Virtuelles Gedenken und Informieren / individuelles Gedenken

Leider lässt die Corona-Pandemie auch im Jahr 2021 kein Gedenken in herkömmlicher Form zu. Wir laden daher alle Bürger:innen dazu ein, am Donnerstag, den 29. April 2021, ein individuelles Zeichen des Gedenkens beim St. Aegyder KZ-Friedhof zu setzen. Wir stellen dafür Rosen und Kerzen bereit.

Um 18.30 Uhr findet dann im ganz kleinen Kreis und unter Einhaltung der Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen eine kurze Mahnwache beim KZ-Friedhof statt.

Darüber hinaus wollen wir auch auf virtuellem Weg Gedenken. Im Rahmen einer „virtuellen Gedenk- und Informationswoche“ haben wir mehrere Videos und Info-Clips produziert bzw. zur Verfügung gestellt bekommen. Wir danken den Schüler:innen der 6. und 8. Klasse MS St. Aegyd mit ihrer Pädagogin Julia Kurz für ein Video zum MKÖ-Jahresthema „Vernichtete Vielfalt“ und darüber hinaus freuen wir uns, eine Videobotschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen erhalten zu haben.

Die gesammelten Clips sind hier zu sehen: https://www.youtube.com/playlist?list=PLr0SKz8KQjiqGfCxzH70-1z0Rc5lEnz76

Neuer Vorstand gewählt!

Am Samstag, den 29. Februar 2020, haben wir (exakt 10 Jahre nach GISTA-Gründung) im Gasthaus Perthold unsere planmäßige Generalversammlung durchgeführt. Dabei wurde der Vorstand bestätigt und sieht wie folgt aus:

Obleute: Christian Rabl, Karl Bader (Stv.) und Albert Pitterle (Stv.)
Kassier: Christian Pomberger, Daniela Pomberger (Stv.)
Schriftführer: Johanna Eder, Hannelore Baumann (Stv.)
Rechnungsprüfer: Elisabeth Wonisch, Karl Baureder

Robert Zöchling scheidet nach 10-jähriger Tätigkeit als Rechnungsprüfer auf dem Vorstand aus, wir danken vielmals für die großartige und engagierte Arbeit über die Jahre! Elisabeth Wonisch heißen wir als neue Rechnungsprüferin herzlich willkommen!

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„Menschlichkeit ohne Grenzen“: Gedenkfeier in St. Aegyd am 23. April 2020

Am Donnerstag, den 23. April um 18.30 Uhr, findet wieder die alljährliche Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers St. Aegyd statt. Wir bedanken uns herzlich bei den Lehrer*innen und Schüler*innen der Mittelschule St. Aegyd, die zum Jahresthema des Mauthausen Komitee Österreich „Menschlichkeit ohne Grenzen“ das Programm und die musikalische Begleitung der Feier gestalten werden.
Alle Details zum Programm der Gedenkfeier findet Ihr zeitnah auf unserer Facebook-Seite.

Unsere Agenda:

Der 2010 gegründete Verein „Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd am Neuwalde (GISTA)“ widmet sich einerseits der Aufarbeitung der Lagergeschichte und andererseits der konkreten Gedenkarbeit vor Ort. Im Rahmen dessen werden in enger Zusammenarbeit u.a. mit den lokalen Bildungseinrichtungen laufend Projekte umgesetzt.

In St. Aegyd am Neuwalde wurde Ende 1944 ein Außenlager des KZ Mauthausen eröffnet. Der Zweck dieses Lagers war die Errichtung eines Testgeländes für alternative Antriebstechnologien. Der Auftrag dazu kam von der kraftfahrtechnischen Lehranstalt der Waffen-SS in Wien, die sich seit Sommer 1944 unter anderem mit der Entwicklung eines Düsenantriebs für Panzer beschäftigte. Im November 1944 kamen die ersten Häftlinge aus Mauthausen nach St. Aegyd. Sie arbeiteten unter extrem schwierigen Bedingungen im Lageraufbau und wurden meist schon nach wenigen Wochen wegen Arbeitsunfähigkeit nach Mauthausen zurück transportiert. Mindestens 46 Häftlinge kamen in St. Aegyd am Neuwalde ums Leben.